NetBackup-Parameter

Parametrisieren von Netbackup

Das Parametrisieren von Netbackup ist dem Netbackup-Administrator vorbehalten. Es geschieht auf dem NetBackup-Server i. a. mit dem Programm xbpadm.

Hauptziel der Parametrisierung ist, die erforderlichen Backups an die Betriebsbedingungen sowohl der Clienten als auch des Servers und der beteiligten Netze anzupassen und sicherzustellen, daß die Backups weitestmöglich angefertigt werden.

Der wichtigste Grundbegriff in diesem Zusammenhang ist die NetBackup-Klasse (Class), die Organisationseinheit der Menge der Backups.

Eine Class hat folgende Attribute:

  • ein vom Administrator wählbarer Name,
  • Erlauben/Verbieten des Überschreitens von Mount Points
  • Erlauben/Verbieten des Überschreitens von NFS Mount Points
  • Datenkompression auf dem Client ein/aus
  • maximale Anzahl gleichzeitig laufender Backup-Jobs der Klasse
  • die Liste der Clienten,
  • die Liste der zu berücksichtigenden Filesysteme bzw. Filebäume (Include List)
  • die Liste der Schedules

In einem Schedule wird der Zeitplan einer bestimmten Art von Backups beschrieben, es wird im wesentlichen festgelegt in welchen Zeitfenstern Backups welcher Typen anlaufen können. Es gibt keine zeitliche Begrenzung dafür, wann ein Backup beendet sein muß.

Attribute eines Schedule sind:

  • der vom Administrator festgelegte Name,
  • der Backup-Typ
  • die Aufbewahrungsfrist (abgestuft von 1 Woche bis 1 Jahr und ``unendlich'')
  • die Häufigkeit (Abstand zwischen zwei Backups in Stunden, Tagen oder Monaten)
  • die Zeitfenster (Für jeden Wochentag kann ein Zeitfenster mit Beginn und Dauer angegeben werden. Innerhalb eines Zeitfensters darf ein Backup anlaufen.)

NetBackup kennt folgende Backup-Typen:

  • Full Backup (Der Backup wird automatisch vom NetBackup-Server veranlaßt. Alle Files der in der Include List angegebenen Filebäume werden unter Berücksichtigung der Attribute ``Überschreitens von Mount Points?'' und ``Überschreitens von NFS Mount Points?'' erfaßt.
  • Incremental Backup (Der Backup wird automatisch vom NetBackup-Server veranlaßt. Alle Files, die jünger als der letzte Full Backup und jünger als der letzte Incremental Backup sind werden unter Berücksichtigung o.g. Attribute erfaßt.)
  • User-directed Backup (Der Backup wird vom Benutzer z.B. mit xbp veranlaßt. Unter Beachtung o.g. Attribute werden alle Files der vom Benutzer angegebenen Filebäume erfaßt.)
  • User-directed Archive (Ein User Directed Archive unterscheidet sich vom User-directed Backup dadurch, daß nach erfolgreichem Kopieren der Dateien auf den NetBackup-Server die betreffenden Dateien auf dem Client-Rechner gelöscht werden.)

Dafür ein Backup eines Directory D auf einem Rechner R angefertigt wird müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Es muß eine Class existieren, in deren Include List ein Filebaum enthalten ist, in dem D enthalten ist. Je nach Einstellung der Attribute der Class darf auf dem Weg vom Wurzeldirectory dieses Filebaumes ein Mount Point oder NFS Mount Point überschritten werden.
  • Der Rechner R muß in dieser Class als Client eingetragen sein.
  • Die NetBackup Client Software muß auf R installiert sein.
  • Für automatisches Backup muß ein Schedule für die Backup Typen Full Backup oder Incremental Backup existieren mit mindestens einem Zeitfenster.
  • Für nutzerinitiiertes Backup muß ein Schedule für den angeforderten Backup-Typ existieren und der Zeitpunkt des Anforderns des Backup muß innerhalb eines Zeitfensters dieses Schedules liegen. Ein nutzerinitiiertes backup wird ebenfalls nur unter Beachtung der Attribute der Class (wie Include List, Cross Mount Points) angefertigt.

Im NetBackup-System der Freien Universität wird das Speichern der Backup-Dateien mittels eines ``Data Migration Systems'' (UniTree) realisiert. Dabei werden entstehende Backup-Dateien sofort nach ihrem Entstehen auf Magnetbandkassetten kopiert (2 Kopien). Für einen gewissen Zeitraum bleiben sie noch im sog. Plattencache des Migrationssystems stehen.

Ist eine angeforderte Backup-Datei nicht mehr im Plattencache, so wird sie (automatisch und für den Benutzer transparent) vom Band wieder in den Cache geladen (staging). Dieser Vorgang kann einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, da zunächst ein Bandlaufwerk frei sein muß, dann die Bandkassette geladen und auf den Fileanfang gespult werden muß. Schließlich braucht die Übertragung der datei vom Band auf Platte auch noch Zeit. Ist die zu restaurierende Datei auf einem großen Backup, so werden maximal 2 Gigabyte vom band zurückgeladen.

Ein erheblicher Zeitaufwand kann entstehen, wenn ein Filebaum zurückgeladen werden muß, dessen Dateien (neueste Version) auf eine Vielzahl von Backups verteilt sind. Das können im Extremfall bis zu 43 verschiedeneren Backups sein.

Das Wiederherstellen eines kompletten Dateisystems kann also durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Fragen an den Backup-Service richten Sie bitte an: fab-service@zedat.fu-berlin.de